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Das Projektcontrolling bietet eine Reihe an Kennzahlen, die zur Bewertung der Wirtschaftlichkeit von einzelnen Projekten wie aber auch übergreifend mit Blick auf die Leistung des gesamten Planungsbüros herangezogen werden können.
Bekannt sind in diesem Zusammenhang meistens die strategischen Kennzahlen im Projektmanagement nach „PeP 7“ (Praxisinitiative erfolgreiches Planungsbüro). Dazu zählen die folgenden Kennwerte:
Ein dieser Kennzahlen ist der sogenannte Gemeinkostenfaktor. Während die meisten der genannten Werte tatsächlich ausschließlich auf strategischer Ebene anzusiedeln sind, sich also tendenziell für eine Betrachtung in größeren zeitlichen Abständen mit Blick auf das gesamte Planungsbüro eignen, hat der Gemeinkostenfaktor gleichzeitig auch direkten Bezug zum operativen Projektgeschäft.
Der Gemeinkostenfaktor zählt nicht nur deswegen daher unzweifelhaft zu den wichtigsten Kennzahlen für Ihr Planungsbüro.
Welche Bedeutung hat der Gemeinkostenfaktor?
Über den Gemeinkostenfaktor wird sichergestellt, dass eine ausreichende Deckung von nicht verrechenbaren Kosten bzw. Gemeinkosten im Planungsbüro erreicht wird. Der berechnete Faktor drückt aus, auf welchem Level die aktuelle Belastung durch Gemeinkosten im Büro liegt.
Seine Anwendung findet der Gemeinkostenfaktor entsprechend bei der Kalkulation kostendeckender Stundensätze (Vollkostensätze) sowie weiterhin bei der eigenen Preisgestaltung.
Wie wird der Gemeinkostenfaktor berechnet?
Die monatlichen Gesamtkosten eines Planungsbüros werden im Projektcontrolling auf Basis der sogenannten Kostenträgerrechnung in zwei Kostenkategorien aufgeteilt:
Kostenträgerkosten Die Summe der monatlichen Kostenträgerkosten beziffert denjenigen Kostenanteil, welcher für einzelne Kostenträger, also für einzelne Projekte aufgewendet wurde, für welche eine entsprechende Honorarvergütung existiert. Es entstehen durch diese Kosten also wiederum auch Einnahmen für das Büro. Man könnte sagen, dass diese Kosten „produktiv angelegt“ sind.
Beispiele: Hauptsächlich Personalkosten, dazu weitere Kosten wie Reisekosten oder Kosten, welche durch den Einsatz erforderlicher Geräte entstehen.
Gemeinkosten Die Summe der monatlichen Gemeinkosten repräsentiert denjenigen Kostenanteil, welcher hingegen nicht einem einzelnen Kostenträger zugeordnet werden kann und gleichzeitig keine Einnahmen mit sich bringen. Diese Kosten können also nicht verrechnet und müssen durch Einnahmen aus Kostenträger-Projekten mitfinanziert werden.
Beispiele: Hierzu zählen einerseits Personalkosten aus Urlauben, Weiterbildungen, internen Besprechungen oder verursacht durch die Teilnahme an Wettbewerben usw. Dazu gehören aber auch Kosten, welche im Prinzip jeden Monat „fix“ immer wieder neu anfallen: Miete, Versicherungen, Fuhrpark usw.
Die Berechnung des Gemeinkostenfaktors erfolgt nach der Formel: Gesamtkosten pro Monat/ Kostenträgerkosten pro Monat